andreas gruber
„Wir befinden uns mit der Pflege in einer hochkomplexen Situation“
Andreas Gruber im balanceUP Interview
Andreas Gruber ist in einem Seniorenpflegeheim groß geworden. Da seine Eltern selbst ein Pflegeheim führten und sie die ersten 10 Jahre seines Lebens im 4. Stock über jener Einrichtung wohnten, hatte er schon von Anfang an viel Kontakt mit jenem Thema und ist mit Senioren, älteren Menschen mit Pflegebedürftigkeit aber auch mit dem Thema Tod aufgewachsen.
Nach seinem Studium hat er das Pflegeheim schließlich übernommen und für 11 Jahre lang geleitet sowie mehrere Bauprojekte bezüglich betreutem Wohnen sowie Erweiterungen selbst umgesetzt. Nachdem es allerdings im Familienunternehmen keine Einigungen zu einer Übergabe gegeben hat, hat sich Andreas dazu entschlossen seine jahrelange Erfahrung Menschen anzubieten, die den Wunsch haben im Bereich ‚Seniorenimmobilien‘ etwas voranzutreiben.
Andreas spricht im Interview über seine Tätigkeit, das System – in dem noch Vieles zu tun ist, damit es richtig laufen kann. Außerdem wird über Menschen gesprochen, die ihre Berufung finden möchten sowie über die Gesellschaft – in welcher Hinsicht diese an die Pflege von Angehörigen denkt und damit umgeht.
Die Statistiken und Bevölkerungszahlen zeigen es ganz deutlich: Immer mehr Menschen werden älter und brauchen Dienstleistungen rund um Gesundheit und Pflege. Gleichzeitg sind immer weniger Menschen im erwerbsfähigen Alter… Eine weitere Tatsache ist: In den letzten 15-20 Jahren wurde sehr wenig dafür getan, dieser absehbaren Entwicklung entsprechend entgegenzusteuern. Leider gibt es immer noch viele Lücken im System, die es interessierten Personen schwer machen in den Beruf der Pflege einzusteigen. Trotz der dringend benötigten Arbeitskräften wird jenes System zwar schrittweise verbessert – aber lange noch nicht attraktiviert.
Andreas verfügt über ein sehr breites Wissen auf diesem Gebiet und verrät uns viele Einzelheiten über seine Tätigkeit, die Branche an sich und die Menschen, die ihre (Hin-)Gabe darin finden! Wenn auch du dich über dieses äußerst wichtige Thema informieren möchtest, schau dir gerne sein Interview an!
„Holt euch Unterstützung, weil die Pflege eines Angehörigen ist eine super anstrengende Sache – gerade, wenn man noch ein eigenes Leben führt„
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Was bedeutet Vereinbarkeit für dich?
Dass meine Frau und ich es irgendwann halbwegs gut hinbekommen, dass wir zwischen Kindern und Partnerschaft und Arbeit eine so gute Balance hinbekommen, dass es wie selbstverständlich von der Hand geht.
Beschreibe dich in 3 Worten:
begeisterungsfähig, emotional und ein sehr hartnäckiger wissbegieriger neugieriger Mensch
Was wünscht du dir für die Zukunft?
Dass die Pflege versteht welche Kraft und Macht sie hat, dass sie geeint auftritt, dass sie Begeisterung entfacht für diesen wunderschönen Beruf. Und, dass wir in Österreich verstehen, dass eine Professionalisierung der Pflege nichts Schlimmes ist und nichts mit dem Abschieben der Eltern zutun hat, sondern ganz im Gegenteil für alle, für das System. die bessere Variante wäre.
Im Interview
Andreas Gruber
Selbstständiger Unternehmensberater (AG Consulting), Geschäftsführer der Austria Assisted Living GmbH
Andreas ist 42, Salzburger und selbstständiger Unternehmensberater mit der Spezialisierung auf Seniorenimmobilien. Er ist Vater von zwei Mädchen (8 und 5), seit 12 Jahren verheiratet und ist wohl als einer der wenigen Erwachsenen in Österreich in einem Seniorenpflegeheim groß geworden (elterlicher Betrieb) und somit mit Pflege, Krankheit, Alter und Tod sozialisiert worden. Nachdem die Übergabe des Betriebs mit seinem Vater leider gescheitert ist, hat er sich mit all seiner Erfahrung aus Leitung eines privaten Pflegeheims, Mitarbeiterführung, Projektentwicklung, Bautätigkeit usw. selbstständig gemacht und berät seit mehr als 4 Jahren Betreiber:innen, Projektentwickler:innen und Bauträger:innen mit seinem Know-How zu Seniorenimmobilien aller Art. Zudem hat er mit seiner Frau ein Unternehmen gegründet und zusammen bringen sie nun ein Ambient-Assisted-Living Gerät nach Österreich, das Pflegekräfte entlasten soll und Pflegebedürftigen mehr Sicherheit bieten soll.
